Korruption
Korruption ist der Missbrauch einer bestimmten Vertrauensstellung und in Rumänien weit verbreitet. Es gibt über 150 städtische Tierheime und Tötungsstationen plus zahlreiche private Einrichtungen. Diese werden von der Regierung finanziert und sollten von der staatlichen Veterinärbehörde kontrolliert werden. Die Finanzierung beinhaltet das Fangen, die Versorgung und ggf. die Tötung der Tiere. In Tötungsstationen gilt meist eine Frist von zwei Wochen, nach der die meisten Vierbeiner auf grausame Weise getötet werden. Städtische Tierheime töten die Hunde zwar nicht, versorgen sie jedoch so schlecht, dass die Tiere aufgrund fehlender medizinischer Versorgung und unzureichender oder fehlender Nahrung oft auch dort nach kurzer Zeit verenden. Sie sterben dort voller Angst, geprägt von Schmerz, Leid und Entbehrungen. Die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel kommen oft überhaupt nicht bei den Tieren an oder aber werden zweckentfremdend eingesetzt.
Wie verhindern wir, dass unsere Spenden durch Korruption nicht da ankommen wo Sie sollen?
Wie verhindern wir, dass unsere Spenden durch Korruption nicht da ankommen wo Sie sollen?
- Wir suchen unsere Partner vor Ort mit größter Sorgfalt aus. Nicht alle Menschen in Rumänien sind korrupt.
- Wir sind mehrmals im Jahr in Rumänien, um uns von der Arbeit vor Ort überzeugen zu können.
- Wir entscheiden vorab, was wir finanziell unterstützen und setzen unsere Gelder direkt und unmittelbar ein. Geld gibt es nur gegen Rechnung und Leistungsnachweis.
- Wir vermeiden Geld bspw. für Futter pauschal zu überweisen, sondern wir kaufen das Futter und schicken es direkt zu den Hunden.
Auslandstierschutz vs. Inland
Oft werden wir mit der Frage konfrontiert, weshalb wir uns den Hunden in Rumänien widmen, obwohl unsere deutschen Tierheime voll sind.
Zunächst: wir schätzen das Engagement der Tierschützer in Deutschland sehr und haben Respekt vor jedem, der sich hier aktiv einbringt.
Unabhängig davon, ist das Leid der Tiere im Ausland und die Zustände in den „Tierheimen“, nicht ansatzweise mit deutschen Verhältnissen vergleichbar (3-Sterne-Hotel vs. Alcatraz). Dass es keine Gassi-Gänger in rumänischen Tierheimen gibt, ist das kleinste Problem. Neben oft unzureichender Versorgung mit Futter und Medikamenten, sowie mangelnder Hygiene, sterben viele Hunde im öffentlichen Tierheim, weil durch unzureichend Platz und fehlender Verträglichkeitsprüfung, sich die Hunde zerfleischen. Auch werden Hunde in Tötungsstationen massenhaft und qualvoll hingerichtet.
Wir wollen das Leid der Tiere im Land bekämpfen!
Da diese im Land aber kaum Vermittlungschancen haben, möchten wir einigen auch ein besseres Leben in einem anderen Land ermöglichen.
Oft steckt der Gedanke dahinter, etwas Gutes zu tun, wenn man sich für ein Tier aus dem Ausland entscheidet. Und das ist definitiv so! Auch wenn man mit einem geretteten Hund nicht die Welt verändern kann, so verändert man doch für diesen einen Hund seine ganze Welt. Man erspart ihm damit viel Leid und Elend und oft ist es die Rettung vor dem sicheren Tod. Wenn man sich dafür entschieden hat, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, sollte man unbedingt darauf achten, dies von einem seriösen Verein zu tun. Denn auch hier gibt es leider viele schwarze Schafe, welche sich am Tierschutz bereichern wollen, auf Basis von Emotionen falsche Entscheidungen treffen oder aber sich im Vorfeld um die Tiere nicht gut kümmern. Sie sind eventuell nicht ordnungsgemäß geimpft oder aber werden zuvor unter sehr schlechten Bedingungen gehalten. Da Hunde aus dem Ausland nicht selten an Parasiten oder Mittelmeerkrankheiten etc. leiden, ist eine gute medizinische Behandlung vor der Ausreise essenziel wichtig.
Fazit: Da der Trend aktuell zur Mehrhundehaltung geht, wäre es doch eine Überlegung, sowohl einem Hund aus dem Inland, als auch aus dem Ausland eine Chance auf ein neues Leben zu ermöglichen. Egal wo er auch herkommt, er wird dir so oder so unglaublich dankbar und ein treuer Wegbegleiter sein!
Zunächst: wir schätzen das Engagement der Tierschützer in Deutschland sehr und haben Respekt vor jedem, der sich hier aktiv einbringt.
Unabhängig davon, ist das Leid der Tiere im Ausland und die Zustände in den „Tierheimen“, nicht ansatzweise mit deutschen Verhältnissen vergleichbar (3-Sterne-Hotel vs. Alcatraz). Dass es keine Gassi-Gänger in rumänischen Tierheimen gibt, ist das kleinste Problem. Neben oft unzureichender Versorgung mit Futter und Medikamenten, sowie mangelnder Hygiene, sterben viele Hunde im öffentlichen Tierheim, weil durch unzureichend Platz und fehlender Verträglichkeitsprüfung, sich die Hunde zerfleischen. Auch werden Hunde in Tötungsstationen massenhaft und qualvoll hingerichtet.
Wir wollen das Leid der Tiere im Land bekämpfen!
Da diese im Land aber kaum Vermittlungschancen haben, möchten wir einigen auch ein besseres Leben in einem anderen Land ermöglichen.
Oft steckt der Gedanke dahinter, etwas Gutes zu tun, wenn man sich für ein Tier aus dem Ausland entscheidet. Und das ist definitiv so! Auch wenn man mit einem geretteten Hund nicht die Welt verändern kann, so verändert man doch für diesen einen Hund seine ganze Welt. Man erspart ihm damit viel Leid und Elend und oft ist es die Rettung vor dem sicheren Tod. Wenn man sich dafür entschieden hat, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, sollte man unbedingt darauf achten, dies von einem seriösen Verein zu tun. Denn auch hier gibt es leider viele schwarze Schafe, welche sich am Tierschutz bereichern wollen, auf Basis von Emotionen falsche Entscheidungen treffen oder aber sich im Vorfeld um die Tiere nicht gut kümmern. Sie sind eventuell nicht ordnungsgemäß geimpft oder aber werden zuvor unter sehr schlechten Bedingungen gehalten. Da Hunde aus dem Ausland nicht selten an Parasiten oder Mittelmeerkrankheiten etc. leiden, ist eine gute medizinische Behandlung vor der Ausreise essenziel wichtig.
Fazit: Da der Trend aktuell zur Mehrhundehaltung geht, wäre es doch eine Überlegung, sowohl einem Hund aus dem Inland, als auch aus dem Ausland eine Chance auf ein neues Leben zu ermöglichen. Egal wo er auch herkommt, er wird dir so oder so unglaublich dankbar und ein treuer Wegbegleiter sein!
Tierschutzhund = „Problemhund“
Vorweg: Wir sind ganz klar der Meinung NEIN!
Ein Tierschutzhund ist kein Problemhund, sondern ein Hund mit Vergangenheit. Was der Hund erlebt hat, lässt sich meist nur erahnen.
Es liegt in der Verantwortung der Tierschützer, welcher Hund für ein neues Leben bereit ist. Einige Hunde finden sich sofort gut zurecht und man merkt ihnen die Vergangenheit auf der Straße gar nicht an (viele hatten vorher ein Zuhause und wurden ausgesetzt). Andere brauchen ein bisschen länger, um Vertrauen zu fassen. Tatsächlich gibt es Hunde, die so traumatisiert oder negativ geprägt sind, dass wir einer Ausreise nicht zustimmen. Diese Hunde würden in Deutschland schnell zum „Wanderpokal“ und landen irgendwann im Tierheim. Das wollen wir nicht!
Wann ist ein Hund ein Problemhund? Sind wir gleich „Problemmenschen“, nur weil wir mal schlechte Dinge erlebt haben?
In der heutigen Gesellschaft wird vieles gleich als seltsam oder problematisch erachtet, nur weil es nicht der allgemeinen Vorstellung entspricht. Ist ein Hund gleich ein Problemhund, nur weil er Menschen eher aus dem Weg geht, nicht gerne mit Artgenossen spielt oder aber Radfahrer nicht mag?
Stellen wir uns mal die Frage, warum diese Hunde verschiedene Ängste etc. zeigen. Die meisten dieser Hunde haben sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und teilweise Schlimmes durch sie erlebt. Aber Vertrauen kann man auch wiedergewinnen und Probleme oder Blockaden lösen.
Auch ein Klassiker, unabhängig der Herkunft des Hundes: viele Menschen möchten gerne einen Hund der nicht bellt. Für einen Hund, eine ganz normale Verhaltensweise und Mittel der Kommunikation, für die Ansicht unserer Gesellschaft störend.
Großen Respekt haben sich die Menschen verdient, die sich Hunden mit einer nicht leichten Vergangenheit annehmen und ihnen geduldig zeigen, dass es sich wieder lohnt dem Menschen zu vertrauen.
Im Übrigen kann auch ein Welpe vom Züchter bei schlechter Aufzucht bzw. fehlender Sozialisierung Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
Ein Tierschutzhund ist kein Problemhund, sondern ein Hund mit Vergangenheit. Was der Hund erlebt hat, lässt sich meist nur erahnen.
Es liegt in der Verantwortung der Tierschützer, welcher Hund für ein neues Leben bereit ist. Einige Hunde finden sich sofort gut zurecht und man merkt ihnen die Vergangenheit auf der Straße gar nicht an (viele hatten vorher ein Zuhause und wurden ausgesetzt). Andere brauchen ein bisschen länger, um Vertrauen zu fassen. Tatsächlich gibt es Hunde, die so traumatisiert oder negativ geprägt sind, dass wir einer Ausreise nicht zustimmen. Diese Hunde würden in Deutschland schnell zum „Wanderpokal“ und landen irgendwann im Tierheim. Das wollen wir nicht!
Wann ist ein Hund ein Problemhund? Sind wir gleich „Problemmenschen“, nur weil wir mal schlechte Dinge erlebt haben?
In der heutigen Gesellschaft wird vieles gleich als seltsam oder problematisch erachtet, nur weil es nicht der allgemeinen Vorstellung entspricht. Ist ein Hund gleich ein Problemhund, nur weil er Menschen eher aus dem Weg geht, nicht gerne mit Artgenossen spielt oder aber Radfahrer nicht mag?
Stellen wir uns mal die Frage, warum diese Hunde verschiedene Ängste etc. zeigen. Die meisten dieser Hunde haben sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und teilweise Schlimmes durch sie erlebt. Aber Vertrauen kann man auch wiedergewinnen und Probleme oder Blockaden lösen.
Auch ein Klassiker, unabhängig der Herkunft des Hundes: viele Menschen möchten gerne einen Hund der nicht bellt. Für einen Hund, eine ganz normale Verhaltensweise und Mittel der Kommunikation, für die Ansicht unserer Gesellschaft störend.
Großen Respekt haben sich die Menschen verdient, die sich Hunden mit einer nicht leichten Vergangenheit annehmen und ihnen geduldig zeigen, dass es sich wieder lohnt dem Menschen zu vertrauen.
Im Übrigen kann auch ein Welpe vom Züchter bei schlechter Aufzucht bzw. fehlender Sozialisierung Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
Was ist eine Schutzgebühr?
In erster Linie dient die Schutzgebühr zur Deckung der Kosten, welche bis zur Vermittlung angefallen sind (Impfungen, Chipimplantation, EU-Heimtierausweis, Kastration, Parasitenbehandlung, Test auf Mittelmeerkrankheiten, Ausreisepapiere, Transport nach Deutschland, Futterkosten und Medizinische Behandlungen etc.).
Sie zeigt auch die Wertigkeit eines Tieres an und soll die vorschnelle Anschaffung vorbeugen. Damit stellt sie auch indirekt sicher, dass der/die Adoptant:in das Tier finanziell auch weiterhin gut versorgen kann.
In vielen Fällen, deckt die Schutzgebühr nicht die eigentlichen Kosten, die dem Verein für das Tier angefallen sind. Bleibt doch mal was von der Schutzgebühr hängen, wird das Geld unmittelbarer für wichtige Projekte (Kastration etc.), Futter oder Rettung weiterer Tiere eingesetzt.
Sie zeigt auch die Wertigkeit eines Tieres an und soll die vorschnelle Anschaffung vorbeugen. Damit stellt sie auch indirekt sicher, dass der/die Adoptant:in das Tier finanziell auch weiterhin gut versorgen kann.
In vielen Fällen, deckt die Schutzgebühr nicht die eigentlichen Kosten, die dem Verein für das Tier angefallen sind. Bleibt doch mal was von der Schutzgebühr hängen, wird das Geld unmittelbarer für wichtige Projekte (Kastration etc.), Futter oder Rettung weiterer Tiere eingesetzt.
Herzwurmerkrankung - Dirofilariose
Allgemeines
Die Herzwurmerkrankung ist eine durch Stechmücken übertragene, insbesondere bei Hunden und Katzen auftretende Erkrankung, die durch den fadenförmigen Parasiten Dirofilaria immitis (Herzwurm) ausgelöst wird. Katzen scheinen nicht so empfänglich für eine Infektion zu sein, doch auch bei ihnen kann diese Erkrankung ernsthafte Formen annehmen. Des Weiteren können sich auch Frettchen und sogar der Mensch infizieren. Der Mensch ist für die Larven des Herzwurms jedoch ein Fehlwirt, d. h., die Larven erreichen keine weiteren Entwicklungsstadien und werden auch nicht geschlechtsreif. Sie verkapseln sich eventuell im Lungengewebe, wo sie auch Thoraxschmerzen und Husten auslösen können, oder sogar im Auge. Viele Patienten bleiben jedoch asymptomatisch.
Es handelt sich um eine sehr ernsthafte Erkrankung, deren Prognose jedoch bei frühzeitiger Behandlung meist sehr gut ist. In späteren Stadien treten leider häufig schwere Schäden auf und der Verlauf kann tödlich sein.
Verbreitung
Die Herzwurmerkrankung ist seit vielen Jahren in den USA sowie den Mittelmeerländern verbreitet. Erst seit wenigen Jahren fällt die Dirofilariose auch in den osteuropäischen Ländern auf, wobei sie in manchen Teilen Rumäniens besonders verbreitet zu sein scheint. Durch die zunehmende Einfuhr ausländischer Hunde aus endemischen Ländern, Urlauben mit eigenem Hund in Verbreitungsgebieten sowie den zunehmend warmen Sommern in Deutschland nimmt die Zahl der positiv getesteten Tiere auch hierzulande immer mehr zu. Insofern sollte jeder verantwortungsvolle Hundehalter daran mitarbeiten, die Verbreitung so weit wie möglich einzudämmen.
Infektionsweg und Entwicklung des Herzwurms
Der Lebenszyklus des Herzwurms ist kompliziert und dauert einige Monate. Für seine Entwicklung benötigt er zwei Wirte, was bedeutet, dass er sich zwar im Körper des Hundes vermehrt, jedoch für seine weitere Entwicklung die Übertragung auf einen anderen Hund durch eine Mücke nötig ist. Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund ist nicht möglich.
Mittlerweile sind ca. 70 Mückenarten bekannt, die Herzwurmlarven übertragen können. Der Klimawandel macht ihnen die zunehmende Verbreitung nach Norden leichter.
Sticht eine Mücke einen infizierten Hund, nimmt sie dabei Herzwurmlarven (Mikrofilarien) auf. In den Eingeweiden der Mücke erreichen die Larven ein neues und infektiöses Stadium. Diese Larven gelangen bei einem Stich in die Unterhaut eines anderen Hundes, wo sie nach 1 bis 2 Wochen das Larvenstadium erreicht haben, das dann durch das Unterhaut- und Fettgewebe sowie die Muskulatur bis zu den Blutgefäßen wandert. Im Gefäßsystem entwickeln sich die Herzwürmer zu erwachsenen Parasiten, wobei die Weibchen eine Länge von 30 cm erreichen können. Die erwachsenen Würmer (Makrofilarien) siedeln sich bevorzugt in den Lungengefäßen an, inwiefern der Name Herzwurm etwas irreführend ist. Jedoch können die Würmer auch tatsächlich bis zum rechten Herz wandern.
Da die Makrofilarien erst 6 bis 8 Monate nach der Infektion des Hundes geschlechtsreif werden, können sie auch erst zu diesem Zeitpunkt im Blut nachgewiesen werden.
Die Makrofilarien wiederum geben Mikrofilarien in den Blutstrom des Wirtstieres ab, wobei diese jedoch nicht infektiös und wachstumsfähig sind. Dazu bedarf es wiederum der Mücke als Zwischenwirt …
Mögliche Schäden durch den Herzwurm
Obwohl die Mikrofilarien, die von den erwachsenen Würmern in den Blutkreislauf abgegeben werden, ohne den Zwischenwirt Mücke nicht wachstumsfähig und nicht infektiös sind, kann allein ihre Anzahl Schäden anrichten. Zirkulieren sehr viele Larven durch den Körper, können sie die kleinsten Gefäße verstopfen und so zu Sauerstoffmangel in wichtigen Organen führen, was an sich schon Herzversagen, aber auch andere tödliche Organschäden verursachen kann.
Weitere Schäden werden durch erwachsene Herzwürmer verursacht, die bis zu 7 Jahre im Hund überleben können. In diesem langen Zeitraum können sie viele und schwere Schäden vor allem in der Lunge verursachen. Aufgrund der Größe der ausgewachsenen Würmer kommt es entsprechend bei kleineren Hunde zu schlimmeren Komplikationen als bei großen Patienten. Bei kleineren Rassen können die Makrofilarien selbst bei geringer Anzahl die Lungengefäße verlegen und bis ins rechte Herz wandern. Bei großen Rassen bleiben die Würmer meist in den Lungengefäßen, sodass auch bei starkem Befall im Herzultraschall oft keine Würmer nachgewiesen werden können.
Die Würmer üben im Gefäßsystem Reize auf die Gefäßwände aus, worauf diese mit entzündlichen Reaktionen antworten, die sowohl die Gefäßwände selbst als auch das umliegende Gewebe verändern: Die Gefäße werden im Durchmesser kleiner und die Gewebe verlieren an Elastizität, sodass die Durchblutung der Lunge beeinträchtigt wird. Bei langer Krankheitsdauer bzw. ausgeprägtem Befall kann es in der Folge zu gefährlichem Lungenhochdruck (pulmonale Hypertension oder Hypertonie) führen, da die rechte Herzhälfte nun mehr arbeiten muss, um genügend Blut in die veränderte Lunge zu pumpen. Die dadurch bedingte Vergrößerung des rechten Herzens kann zu Flüssigkeitseinlagerungen in Bauch (Aszites) oder Brustkorb (Pleuraerguss) bis hin zu Herzversagen führen.
In sehr schweren Fällen dringen die Würmer in die rechte Vor- und Hauptkammer des Herzens vor und hindern dabei die Trikuspidalklappe, die die beiden Kammern trennt, sich zu schließen und ihre Funktion beim Blutdurchfluss zu erfüllen.
Daneben kann es durch mechanische Reize zur Zerstörung der roten Blutkörperchen kommen (Hämolyse), was zu Blutarmut (Anämie) führt.
Wichtig ist: Je länger die Erkrankung unbehandelt bleibt, umso größer und irreversibler können die Schäden werden!
Symptome
In den frühen Stadien des Wurmbefalls treten oft nur wenige und auch sehr unspezifische Symptome auf, sodass die Erkrankung lange verborgen bleiben kann. Deshalb ist es so wichtig, Hunde aus dem endemischen Ausland oder nach einem Aufenthalt in einem endemischen Gebiet unbedingt testen zu lassen.
Das Auftreten von Symptomen ist abhängig von der Anzahl der Würmer und ihrer Länge. Sie beginnen oft in einer ganz leichten Ausprägung und werden nur langsam stärker.
Mögliche Symptome sind:
trockener Husten, Kurzatmigkeit, schnelle Ermüdung, Nervosität, Lustlosigkeit, Ohnmacht, Orientierungslosigkeit, Wassereinlagerungen in Bauch und Gliedmaßen (Ödeme), Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Herzversagen.
Diagnostik
Parallel zu dem Mikrofilarientest sollte auch ein Test auf Makrofilarien durchgeführt werden.
Fällt der Mikrofilarientest negativ aus, kann das auch ein „falsch negatives“ Ergebnis sein, wenn die Filarien noch nicht geschlechtsreif sind, der Hund nur mit männlichen Würmern belastet ist oder im Vorfeld eine medikamentöse Entwurmung durchgeführt wurde. Häufig wird eine Testwiederholung erst nach 6 Monaten empfohlen, manche Tierkliniken raten jedoch zu einer Wiederholung bereits nach drei Monaten und bei ebenfalls negativem Ergebnis zu einem erneuten Test nach weiteren 3 Monaten.
Beim Testen auf vorhandene Makrofilarien können nur geschlechtsreife weibliche Würmer nachgewiesen werden, da hier ein Antigen aus der Gebärmutter der Würmer getestet wird. So kann es bei einem Befall nur mit männlichen Würmern ebenfalls zu einem falsch negativen Ergebnis kommen.
Ist einer der Tests positiv, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden: Röntgen des Brustkorbs in verschiedenen Ebenen sowie Herzultraschall. Nur so können das Ausmaß des Befalls und eventuell schon bestehende Schäden erkannt und das Behandlungsrisiko eingeschätzt werden.
Behandlung
Die Behandlung der Herzwurmerkrankung erfolgt multimodal, d. h., es werden mehrere Medikamente eingesetzt, um möglichst alle Stadien der vorhandenen Herzwürmer abzutöten. Mit einer Behandlungsdauer von 6 Monaten ist zu rechnen.
Die folgenden Ausführungen entsprechen den Empfehlungen der American Heartworm Society AHS sowie der European Society of Dirofilariosis and Angiostrongylosis ESDA, so wie sie von der Tierklinik Hofheim (für nähere Informationen siehe www.tierklinik-hofheim.de) und anderen umgesetzt werden.
Zum Einsatz kommen in der Regel drei Arzneimittel bzw. Arzneimittelgruppen:
1. Makrozyklische Laktone
Hierbei handelt es sich um spezielle Entwurmungsmittel mit Wirkstoffen wie Moxidectin, Milbemycin oder Selamectin. Die Wirkstoffe werden z.B. unter dem Handelsnamen Advocat vertrieben und töten die Larven, die sich noch im Gewebe befinden und die unreifen Würmer in den Blutgefäßen. Außerdem schwächen sie die jungen, erwachsenen Würmer.
Die Behandlung mit makrozyklischen Laktonen erstreckt sich über mindestens 4 Monate, die Gabe erfolgt alle 28 bis 30 Tage.
2. Doxycyclin
Doxycyclin ist ein Antibiotikum, das dazu dient, die auf den Herzwürmern lebenden Bakterien abzutöten. Diese Bakterien helfen den Herzwürmern beim Überleben und der Vermehrung, können jedoch auch selbst das Lungengewebe schädigen und beim Absterben der Makrofilarien das Risiko für Lungenembolien erhöhen.
Empfohlen wird eine 4-wöchige Therapie vor Beginn des nächsten Therapieschritts. Begonnen wird diese Behandlung gleichzeitig mit den makrozyklischen Laktonen.
3. Melarsomin (adultizide Therapie)
Der Wirkstoff Melarsomin mit dem Handelsnamen Immiticide wird dreimal per Injektion verabreicht, um die erwachsenen Würmer abzutöten. Der Beginn dieser Behandlung liegt 1 bis 2 Monate nach dem Behandlungsbeginn mit den makrozyklischen Laktonen. Die zweite Injektion erfolgt 4 Wochen nach der ersten, die dritte Injektion 24 Stunden später.
Die Injektionen sind schmerzhaft, aber der Hund muss absolut ruhig halten. Deshalb ist es möglich, dass eine Sedierung/leichte Narkose empfohlen wird.
Während und nach der Behandlung werden mehrere Kontrolluntersuchungen durchgeführt, die Abschlussuntersuchung erfolgt in der Regel 6 Monate nach der letzten Injektion.
Sind schon ernsthafte organische Schäden entstanden, müssen diese auch weiterhin kontrolliert werden.
Achtung!!!
Wenn erwachsene Herzwürmer absterben, werden sie aus den Lungengefäßen ausgeschwemmt und können dabei zu Thrombosen/Lungenembolie führen, was durchaus auch tödlich enden kann. Bewegung erhöht den Blutdurchfluss, was das Risiko deutlich vergrößert.
Deshalb ist es unerlässlich, den Hund über die Dauer der Behandlung – 1 bis 2 Monate nach der letzten Injektion – ruhig zu halten. Das bedeutet bei starkem Befall, den Hund eventuell auch über Monate in einer Box unterzubringen und ihn nur kurz und angeleint zum Lösen nach draußen zu bringen.
Slow-Kill-Methode
Die sogenannte Slow-Kill-Methode zielt – wie der Name sagt – auf ein langsameres Abtöten der Würmer ab, um so die Belastung des Hundes zu verringern. Bei dieser Methode wird ebenfalls das Antibiotikum Doxycyclin verabreicht, sowie ein makrozyklisches Lakton – dies jedoch über einen langen Zeitraum hinweg. Allerdings gibt es hier kein einheitliches Behandlungsschema und auch keine Leitlinien, sodass die von verschiedenen Seiten empfohlene Therapiedauer stark variiert – von 6 bis 24 Monate. Da auch hier Würmer absterben und eine Lungenembolie verursachen können, müssten die Patienten auch bei dieser Methode über die gesamte Behandlungsdauer ruhig gehalten werden, was kaum zu realisieren ist.
Ein weiterer Nachteil der Methode ist das anhaltende Wachstum der nicht getöteten Würmer, welche dann zu den oben beschriebenen Schäden des Lungengewebes führen können. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass sich bei einer so langen Therapiedauer Resistenzen gegenüber dem verabreichten Mittel bilden können.
Vorbeugung
Die beste Vorbeugung gegen eine Infektion mit Herzwürmern ist es, den eigenen Hund nicht in ein Gebiet mit endemischer Verbreitung mitzunehmen.
Ist dies unerlässlich, kann nach der Reise (falls sie weniger als einen Monat dauert), ein makrozyklisches Lakton gegeben werden. Während des Aufenthalts in einem endemischen Gebiet kann ein Repellent eingesetzt werden, das Mücken abhält und so das Infektionsrisiko senkt.
Quellen: www.tierklinik-hofheim.de
Die Herzwurmerkrankung ist eine durch Stechmücken übertragene, insbesondere bei Hunden und Katzen auftretende Erkrankung, die durch den fadenförmigen Parasiten Dirofilaria immitis (Herzwurm) ausgelöst wird. Katzen scheinen nicht so empfänglich für eine Infektion zu sein, doch auch bei ihnen kann diese Erkrankung ernsthafte Formen annehmen. Des Weiteren können sich auch Frettchen und sogar der Mensch infizieren. Der Mensch ist für die Larven des Herzwurms jedoch ein Fehlwirt, d. h., die Larven erreichen keine weiteren Entwicklungsstadien und werden auch nicht geschlechtsreif. Sie verkapseln sich eventuell im Lungengewebe, wo sie auch Thoraxschmerzen und Husten auslösen können, oder sogar im Auge. Viele Patienten bleiben jedoch asymptomatisch.
Es handelt sich um eine sehr ernsthafte Erkrankung, deren Prognose jedoch bei frühzeitiger Behandlung meist sehr gut ist. In späteren Stadien treten leider häufig schwere Schäden auf und der Verlauf kann tödlich sein.
Verbreitung
Die Herzwurmerkrankung ist seit vielen Jahren in den USA sowie den Mittelmeerländern verbreitet. Erst seit wenigen Jahren fällt die Dirofilariose auch in den osteuropäischen Ländern auf, wobei sie in manchen Teilen Rumäniens besonders verbreitet zu sein scheint. Durch die zunehmende Einfuhr ausländischer Hunde aus endemischen Ländern, Urlauben mit eigenem Hund in Verbreitungsgebieten sowie den zunehmend warmen Sommern in Deutschland nimmt die Zahl der positiv getesteten Tiere auch hierzulande immer mehr zu. Insofern sollte jeder verantwortungsvolle Hundehalter daran mitarbeiten, die Verbreitung so weit wie möglich einzudämmen.
Infektionsweg und Entwicklung des Herzwurms
Der Lebenszyklus des Herzwurms ist kompliziert und dauert einige Monate. Für seine Entwicklung benötigt er zwei Wirte, was bedeutet, dass er sich zwar im Körper des Hundes vermehrt, jedoch für seine weitere Entwicklung die Übertragung auf einen anderen Hund durch eine Mücke nötig ist. Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund ist nicht möglich.
Mittlerweile sind ca. 70 Mückenarten bekannt, die Herzwurmlarven übertragen können. Der Klimawandel macht ihnen die zunehmende Verbreitung nach Norden leichter.
Sticht eine Mücke einen infizierten Hund, nimmt sie dabei Herzwurmlarven (Mikrofilarien) auf. In den Eingeweiden der Mücke erreichen die Larven ein neues und infektiöses Stadium. Diese Larven gelangen bei einem Stich in die Unterhaut eines anderen Hundes, wo sie nach 1 bis 2 Wochen das Larvenstadium erreicht haben, das dann durch das Unterhaut- und Fettgewebe sowie die Muskulatur bis zu den Blutgefäßen wandert. Im Gefäßsystem entwickeln sich die Herzwürmer zu erwachsenen Parasiten, wobei die Weibchen eine Länge von 30 cm erreichen können. Die erwachsenen Würmer (Makrofilarien) siedeln sich bevorzugt in den Lungengefäßen an, inwiefern der Name Herzwurm etwas irreführend ist. Jedoch können die Würmer auch tatsächlich bis zum rechten Herz wandern.
Da die Makrofilarien erst 6 bis 8 Monate nach der Infektion des Hundes geschlechtsreif werden, können sie auch erst zu diesem Zeitpunkt im Blut nachgewiesen werden.
Die Makrofilarien wiederum geben Mikrofilarien in den Blutstrom des Wirtstieres ab, wobei diese jedoch nicht infektiös und wachstumsfähig sind. Dazu bedarf es wiederum der Mücke als Zwischenwirt …
Mögliche Schäden durch den Herzwurm
Obwohl die Mikrofilarien, die von den erwachsenen Würmern in den Blutkreislauf abgegeben werden, ohne den Zwischenwirt Mücke nicht wachstumsfähig und nicht infektiös sind, kann allein ihre Anzahl Schäden anrichten. Zirkulieren sehr viele Larven durch den Körper, können sie die kleinsten Gefäße verstopfen und so zu Sauerstoffmangel in wichtigen Organen führen, was an sich schon Herzversagen, aber auch andere tödliche Organschäden verursachen kann.
Weitere Schäden werden durch erwachsene Herzwürmer verursacht, die bis zu 7 Jahre im Hund überleben können. In diesem langen Zeitraum können sie viele und schwere Schäden vor allem in der Lunge verursachen. Aufgrund der Größe der ausgewachsenen Würmer kommt es entsprechend bei kleineren Hunde zu schlimmeren Komplikationen als bei großen Patienten. Bei kleineren Rassen können die Makrofilarien selbst bei geringer Anzahl die Lungengefäße verlegen und bis ins rechte Herz wandern. Bei großen Rassen bleiben die Würmer meist in den Lungengefäßen, sodass auch bei starkem Befall im Herzultraschall oft keine Würmer nachgewiesen werden können.
Die Würmer üben im Gefäßsystem Reize auf die Gefäßwände aus, worauf diese mit entzündlichen Reaktionen antworten, die sowohl die Gefäßwände selbst als auch das umliegende Gewebe verändern: Die Gefäße werden im Durchmesser kleiner und die Gewebe verlieren an Elastizität, sodass die Durchblutung der Lunge beeinträchtigt wird. Bei langer Krankheitsdauer bzw. ausgeprägtem Befall kann es in der Folge zu gefährlichem Lungenhochdruck (pulmonale Hypertension oder Hypertonie) führen, da die rechte Herzhälfte nun mehr arbeiten muss, um genügend Blut in die veränderte Lunge zu pumpen. Die dadurch bedingte Vergrößerung des rechten Herzens kann zu Flüssigkeitseinlagerungen in Bauch (Aszites) oder Brustkorb (Pleuraerguss) bis hin zu Herzversagen führen.
In sehr schweren Fällen dringen die Würmer in die rechte Vor- und Hauptkammer des Herzens vor und hindern dabei die Trikuspidalklappe, die die beiden Kammern trennt, sich zu schließen und ihre Funktion beim Blutdurchfluss zu erfüllen.
Daneben kann es durch mechanische Reize zur Zerstörung der roten Blutkörperchen kommen (Hämolyse), was zu Blutarmut (Anämie) führt.
Wichtig ist: Je länger die Erkrankung unbehandelt bleibt, umso größer und irreversibler können die Schäden werden!
Symptome
In den frühen Stadien des Wurmbefalls treten oft nur wenige und auch sehr unspezifische Symptome auf, sodass die Erkrankung lange verborgen bleiben kann. Deshalb ist es so wichtig, Hunde aus dem endemischen Ausland oder nach einem Aufenthalt in einem endemischen Gebiet unbedingt testen zu lassen.
Das Auftreten von Symptomen ist abhängig von der Anzahl der Würmer und ihrer Länge. Sie beginnen oft in einer ganz leichten Ausprägung und werden nur langsam stärker.
Mögliche Symptome sind:
trockener Husten, Kurzatmigkeit, schnelle Ermüdung, Nervosität, Lustlosigkeit, Ohnmacht, Orientierungslosigkeit, Wassereinlagerungen in Bauch und Gliedmaßen (Ödeme), Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Herzversagen.
Diagnostik
Parallel zu dem Mikrofilarientest sollte auch ein Test auf Makrofilarien durchgeführt werden.
Fällt der Mikrofilarientest negativ aus, kann das auch ein „falsch negatives“ Ergebnis sein, wenn die Filarien noch nicht geschlechtsreif sind, der Hund nur mit männlichen Würmern belastet ist oder im Vorfeld eine medikamentöse Entwurmung durchgeführt wurde. Häufig wird eine Testwiederholung erst nach 6 Monaten empfohlen, manche Tierkliniken raten jedoch zu einer Wiederholung bereits nach drei Monaten und bei ebenfalls negativem Ergebnis zu einem erneuten Test nach weiteren 3 Monaten.
Beim Testen auf vorhandene Makrofilarien können nur geschlechtsreife weibliche Würmer nachgewiesen werden, da hier ein Antigen aus der Gebärmutter der Würmer getestet wird. So kann es bei einem Befall nur mit männlichen Würmern ebenfalls zu einem falsch negativen Ergebnis kommen.
Ist einer der Tests positiv, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden: Röntgen des Brustkorbs in verschiedenen Ebenen sowie Herzultraschall. Nur so können das Ausmaß des Befalls und eventuell schon bestehende Schäden erkannt und das Behandlungsrisiko eingeschätzt werden.
Behandlung
Die Behandlung der Herzwurmerkrankung erfolgt multimodal, d. h., es werden mehrere Medikamente eingesetzt, um möglichst alle Stadien der vorhandenen Herzwürmer abzutöten. Mit einer Behandlungsdauer von 6 Monaten ist zu rechnen.
Die folgenden Ausführungen entsprechen den Empfehlungen der American Heartworm Society AHS sowie der European Society of Dirofilariosis and Angiostrongylosis ESDA, so wie sie von der Tierklinik Hofheim (für nähere Informationen siehe www.tierklinik-hofheim.de) und anderen umgesetzt werden.
Zum Einsatz kommen in der Regel drei Arzneimittel bzw. Arzneimittelgruppen:
1. Makrozyklische Laktone
Hierbei handelt es sich um spezielle Entwurmungsmittel mit Wirkstoffen wie Moxidectin, Milbemycin oder Selamectin. Die Wirkstoffe werden z.B. unter dem Handelsnamen Advocat vertrieben und töten die Larven, die sich noch im Gewebe befinden und die unreifen Würmer in den Blutgefäßen. Außerdem schwächen sie die jungen, erwachsenen Würmer.
Die Behandlung mit makrozyklischen Laktonen erstreckt sich über mindestens 4 Monate, die Gabe erfolgt alle 28 bis 30 Tage.
2. Doxycyclin
Doxycyclin ist ein Antibiotikum, das dazu dient, die auf den Herzwürmern lebenden Bakterien abzutöten. Diese Bakterien helfen den Herzwürmern beim Überleben und der Vermehrung, können jedoch auch selbst das Lungengewebe schädigen und beim Absterben der Makrofilarien das Risiko für Lungenembolien erhöhen.
Empfohlen wird eine 4-wöchige Therapie vor Beginn des nächsten Therapieschritts. Begonnen wird diese Behandlung gleichzeitig mit den makrozyklischen Laktonen.
3. Melarsomin (adultizide Therapie)
Der Wirkstoff Melarsomin mit dem Handelsnamen Immiticide wird dreimal per Injektion verabreicht, um die erwachsenen Würmer abzutöten. Der Beginn dieser Behandlung liegt 1 bis 2 Monate nach dem Behandlungsbeginn mit den makrozyklischen Laktonen. Die zweite Injektion erfolgt 4 Wochen nach der ersten, die dritte Injektion 24 Stunden später.
Die Injektionen sind schmerzhaft, aber der Hund muss absolut ruhig halten. Deshalb ist es möglich, dass eine Sedierung/leichte Narkose empfohlen wird.
Während und nach der Behandlung werden mehrere Kontrolluntersuchungen durchgeführt, die Abschlussuntersuchung erfolgt in der Regel 6 Monate nach der letzten Injektion.
Sind schon ernsthafte organische Schäden entstanden, müssen diese auch weiterhin kontrolliert werden.
Achtung!!!
Wenn erwachsene Herzwürmer absterben, werden sie aus den Lungengefäßen ausgeschwemmt und können dabei zu Thrombosen/Lungenembolie führen, was durchaus auch tödlich enden kann. Bewegung erhöht den Blutdurchfluss, was das Risiko deutlich vergrößert.
Deshalb ist es unerlässlich, den Hund über die Dauer der Behandlung – 1 bis 2 Monate nach der letzten Injektion – ruhig zu halten. Das bedeutet bei starkem Befall, den Hund eventuell auch über Monate in einer Box unterzubringen und ihn nur kurz und angeleint zum Lösen nach draußen zu bringen.
Slow-Kill-Methode
Die sogenannte Slow-Kill-Methode zielt – wie der Name sagt – auf ein langsameres Abtöten der Würmer ab, um so die Belastung des Hundes zu verringern. Bei dieser Methode wird ebenfalls das Antibiotikum Doxycyclin verabreicht, sowie ein makrozyklisches Lakton – dies jedoch über einen langen Zeitraum hinweg. Allerdings gibt es hier kein einheitliches Behandlungsschema und auch keine Leitlinien, sodass die von verschiedenen Seiten empfohlene Therapiedauer stark variiert – von 6 bis 24 Monate. Da auch hier Würmer absterben und eine Lungenembolie verursachen können, müssten die Patienten auch bei dieser Methode über die gesamte Behandlungsdauer ruhig gehalten werden, was kaum zu realisieren ist.
Ein weiterer Nachteil der Methode ist das anhaltende Wachstum der nicht getöteten Würmer, welche dann zu den oben beschriebenen Schäden des Lungengewebes führen können. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass sich bei einer so langen Therapiedauer Resistenzen gegenüber dem verabreichten Mittel bilden können.
Vorbeugung
Die beste Vorbeugung gegen eine Infektion mit Herzwürmern ist es, den eigenen Hund nicht in ein Gebiet mit endemischer Verbreitung mitzunehmen.
Ist dies unerlässlich, kann nach der Reise (falls sie weniger als einen Monat dauert), ein makrozyklisches Lakton gegeben werden. Während des Aufenthalts in einem endemischen Gebiet kann ein Repellent eingesetzt werden, das Mücken abhält und so das Infektionsrisiko senkt.
Quellen: www.tierklinik-hofheim.de
Anaplasmose
Allgemeines
Als Anaplasmose bezeichnet man die durch Zecken übertragene parasitäre Infektion mit Anaplasma-Arten, die zu den Bakterien der Familie Anaplasmataceae gehören. Diese zählen wie Ehrlichia canis zur Ordnung der rickettsienähnlichen Bakterien.
Man unterscheidet die Arten Anaplasma phagozytophilum, die die Granylozyten befallen sowie Anaplasma platys, die die Thrombozyten befallen. Die Erkrankung verläuft in akuten und chronischen Phasen.
Bei Anaplasma phagozytophilum handelt es sich um eine Zoonose, d. h., auch Menschen können sich durch einen Zeckenstich infizieren, wobei diese Erkrankung dann Humane granulozytäre Ehrlichiose heißt.
Eine direkte Übertragung vom Hund auf den Menschen ist jedoch nicht möglich!
Verbreitung
Anaplasmose findet sich weltweit.
In Europa zählen Nagetiere, Wild- und Hauswiederkäuer, Wildschweine und Füchse zu den Reservoirwirten, wobei bei der Verbreitung jedoch auch Vögel eine Rolle zu spielen scheinen.
Infektionsweg
Die Infektion erfolgt durch einen Zeckenstich. Anaplasma phagozytophilum wird von Schildzecken der Gattung Ixodes übertragen, in Europa von Ixodes ricinus, dem Holzbock. Bei Anaplasma platys ist der Überträger die braune Hundezecke Rhipicephalus sanguineus.
Die Erreger werden ca. 24 bis 48 Stunden nach Beginn des Saugaktes von der Zecke ins Blut des Tieres abgegeben, wobei die Inkubationszeit 5 -20 Tage beträgt.
Möglich ist auch eine Übertragung durch das Blut eines infizierten Tieres im Rahmen einer Transfusion.
Mögliche Schäden
Die Anaplasmaceae verbreiten sich im Körper über Blut und Lymphe und können dabei viele Organe befallen, insbes. Milz, Leber, Lunge, Nieren und Herz.
Symptome
Die Symptome der Anaplasmose sind eher unspezifisch:
- In der akuten Phase, die sich über 1 – 3 Wochen erstreckt, werden diese Symptome beobachtet: Lethargie, Appetitlosigkeit, Fieber, Lahmheiten, Polyarthritis, blasse Schleimhäute, angespanntes Abdomen, Durchfall, Übelkeit, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Lahmheit.
- In der chronischen Phase ähneln die Symptome denen der Ehrlichiose: neurologische Störungen, Lahmheit, Polyarthtritis, Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut).
Diagnostik
In der akuten Phase ist ein direkter Erregernachweis möglich mittels PCR aus Blut, Synovia („Gelenkschmiere“), Liquor (Körperflüssigkeit) oder Gewebe, wobei ein negatives Ergebnis eine Infektion nicht ausschließt. Es tritt eine Thrombozytopenie (Verringerung der Blutplättchen) auf sowie bei ca. 2/3 der Hunde eine Anämie. Auch weitere Laborwerte weisen Veränderungen auf.
In der chronischen Phase dagegen ist nur ein indirekter Nachweis über die Bestimmung eines Antikörpertiters möglich.
Beim Röntgen und Ultraschall wird häufig eine generalisierte Milzvergößerung (Splenomegalie), z.T. mit gleichzeitiger Vergrößerung der Leber (Hepatosplenomegalie) festgestellt.
Wichtig ist eine Differentaldiagnostik hinsichtlich anderer Blutparasiten und Neoplasien (Neubildung von Körpergeweben sowohl als Regeneration als auch als Tumorvorstufen) sowie die Abgrenzung von anderen mit Fieber und Arthritis einhergehenden Erkrankungen wie Borreliose, Ehrlichiose und Mehrfachinfektionen mit diesen Erregern.
Behandlung
In der akuten Phase erfolgt die Behandlung mittels Antibiose (z. B. Doxycyclin über 2–3 Wochen, alternativ Chloramphenicol). Daneben erfolgt eine symptomatische Behandlung, z. B. mit Schmerzmitteln.
Während der chronischen Phase wird alle 6 bis 12 Monate ein Monitoring mit Blutbild, klinischer Chemie sowie Proteinelektrophorese sowie die Therapie möglicher Co-Infektionen empfohlen.
Bei einer Infektion mit Anaplasma platys ist in der Regel keine Erregerelimination möglich.
Prognose
Bei korrekter Diagnose und Therapie ist die Prognose gut.
Vorbeugung
Neben der schnellstmöglichen Entfernung von Zecken sollte eine Zeckenprophylaxe (Spot-on, Halsband) durchgeführt werden. Die Meidung von Gebieten mit besonders hohem Zeckenvorkommen versteht sich von selbst.
Quellen: Suter, Kohn, Schwarz (Hrsg.): Praktikum der Hundeklinik, Stuttgart 2012, S. 341 f.
www.parasitosen.de
Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage, München 2003
Als Anaplasmose bezeichnet man die durch Zecken übertragene parasitäre Infektion mit Anaplasma-Arten, die zu den Bakterien der Familie Anaplasmataceae gehören. Diese zählen wie Ehrlichia canis zur Ordnung der rickettsienähnlichen Bakterien.
Man unterscheidet die Arten Anaplasma phagozytophilum, die die Granylozyten befallen sowie Anaplasma platys, die die Thrombozyten befallen. Die Erkrankung verläuft in akuten und chronischen Phasen.
Bei Anaplasma phagozytophilum handelt es sich um eine Zoonose, d. h., auch Menschen können sich durch einen Zeckenstich infizieren, wobei diese Erkrankung dann Humane granulozytäre Ehrlichiose heißt.
Eine direkte Übertragung vom Hund auf den Menschen ist jedoch nicht möglich!
Verbreitung
Anaplasmose findet sich weltweit.
In Europa zählen Nagetiere, Wild- und Hauswiederkäuer, Wildschweine und Füchse zu den Reservoirwirten, wobei bei der Verbreitung jedoch auch Vögel eine Rolle zu spielen scheinen.
Infektionsweg
Die Infektion erfolgt durch einen Zeckenstich. Anaplasma phagozytophilum wird von Schildzecken der Gattung Ixodes übertragen, in Europa von Ixodes ricinus, dem Holzbock. Bei Anaplasma platys ist der Überträger die braune Hundezecke Rhipicephalus sanguineus.
Die Erreger werden ca. 24 bis 48 Stunden nach Beginn des Saugaktes von der Zecke ins Blut des Tieres abgegeben, wobei die Inkubationszeit 5 -20 Tage beträgt.
Möglich ist auch eine Übertragung durch das Blut eines infizierten Tieres im Rahmen einer Transfusion.
Mögliche Schäden
Die Anaplasmaceae verbreiten sich im Körper über Blut und Lymphe und können dabei viele Organe befallen, insbes. Milz, Leber, Lunge, Nieren und Herz.
Symptome
Die Symptome der Anaplasmose sind eher unspezifisch:
- In der akuten Phase, die sich über 1 – 3 Wochen erstreckt, werden diese Symptome beobachtet: Lethargie, Appetitlosigkeit, Fieber, Lahmheiten, Polyarthritis, blasse Schleimhäute, angespanntes Abdomen, Durchfall, Übelkeit, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Lahmheit.
- In der chronischen Phase ähneln die Symptome denen der Ehrlichiose: neurologische Störungen, Lahmheit, Polyarthtritis, Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut).
Diagnostik
In der akuten Phase ist ein direkter Erregernachweis möglich mittels PCR aus Blut, Synovia („Gelenkschmiere“), Liquor (Körperflüssigkeit) oder Gewebe, wobei ein negatives Ergebnis eine Infektion nicht ausschließt. Es tritt eine Thrombozytopenie (Verringerung der Blutplättchen) auf sowie bei ca. 2/3 der Hunde eine Anämie. Auch weitere Laborwerte weisen Veränderungen auf.
In der chronischen Phase dagegen ist nur ein indirekter Nachweis über die Bestimmung eines Antikörpertiters möglich.
Beim Röntgen und Ultraschall wird häufig eine generalisierte Milzvergößerung (Splenomegalie), z.T. mit gleichzeitiger Vergrößerung der Leber (Hepatosplenomegalie) festgestellt.
Wichtig ist eine Differentaldiagnostik hinsichtlich anderer Blutparasiten und Neoplasien (Neubildung von Körpergeweben sowohl als Regeneration als auch als Tumorvorstufen) sowie die Abgrenzung von anderen mit Fieber und Arthritis einhergehenden Erkrankungen wie Borreliose, Ehrlichiose und Mehrfachinfektionen mit diesen Erregern.
Behandlung
In der akuten Phase erfolgt die Behandlung mittels Antibiose (z. B. Doxycyclin über 2–3 Wochen, alternativ Chloramphenicol). Daneben erfolgt eine symptomatische Behandlung, z. B. mit Schmerzmitteln.
Während der chronischen Phase wird alle 6 bis 12 Monate ein Monitoring mit Blutbild, klinischer Chemie sowie Proteinelektrophorese sowie die Therapie möglicher Co-Infektionen empfohlen.
Bei einer Infektion mit Anaplasma platys ist in der Regel keine Erregerelimination möglich.
Prognose
Bei korrekter Diagnose und Therapie ist die Prognose gut.
Vorbeugung
Neben der schnellstmöglichen Entfernung von Zecken sollte eine Zeckenprophylaxe (Spot-on, Halsband) durchgeführt werden. Die Meidung von Gebieten mit besonders hohem Zeckenvorkommen versteht sich von selbst.
Quellen: Suter, Kohn, Schwarz (Hrsg.): Praktikum der Hundeklinik, Stuttgart 2012, S. 341 f.
www.parasitosen.de
Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage, München 2003
Ehrlichiose
Allgemeines
Als Ehrlichiose bezeichnet man die durch Zecken übertragene parasitäre Infektion mit Ehrlichia-Arten, die zu den Bakterien der Familie Anaplasmataceae gehören. Diese zählen zur Ordnung der Rickettsien.
Hunde sind in der Regel durch eine Infektion mit Ehrlichia canis betroffen, die die Monozyten und Makrophagen (v.a. in Milz und Leber) befallen, wobei es aber noch weitere Arten wie Ehrlichia phagozytophila gibt. Auch diese Erkrankung verläuft in akuten und chronischen Phasen.
Menschen können sich ebenfalls durch einen Zeckenstich mit Ehrlichiose infizieren, eine direkte Übertragung vom Hund auf den Menschen ist jedoch nicht möglich!
Verbreitung
Ehrlichiose findet sich hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebieten, breitet sich aber aufgrund der zunehmenden Reisen sowie der Erderwärmung auch in nördlicheren Regionen aus.
In Europa zählen Hunde, Nagetiere, Wild- und Hauswiederkäuer, Pferde, Füchse und Wölfe zu den Reservoirwirten.
Infektionsweg
Die Infektion mit Ehrlichia canis erfolgt durch einen Stich der Braunen Hundezecke Rhipicephalus sanguineus.
Die Erreger werden bereits ab 3 Stunden nach Beginn des Saugaktes von der Zecke ins Blut des Tieres abgegeben, wobei die Inkubationszeit 7 -20 Tage beträgt.
Möglich ist auch eine Übertragung durch das Blut eines infizierten Tieres im Rahmen einer Transfusion.
Mögliche Schäden
Die Anaplasmaceae verbreiten sich im Körper über den Blutstrom und können dabei viele Organe befallen, insbes. Milz und Leber, aber auch Lunge, Nieren und Herz.
Symptome
Der Krankheitsverlauf wird in drei Phasen mit unterschieden:
In der akuten Phase, die sich über 1 – 3 Wochen erstreckt, werden diese Symptome (ähnlich wie bei der Anaplasmose, aber häufig stärker) beobachtet:
Lethargie, Apathie, Fieber, gastrointestinale Störungen, Splenomegalie (Vergrößerung der Milz), Schwellungen der Lymphknoten, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Petechien (punktförmige Einblutungen auf den Schleimhäuten).
Die darauffolgende subklinische Phase zeigt sich symptomlos.
In der späteren chronischen Phase können die Symptome sehr unterschiedlich sein und natürlich müssen nicht alle auftreten:
Schwäche, Abgeschlagenheit, Fieber, Gewichtsabnahme, Schwellung von Lymphknoten und Milz, Wassereinlagerungen, blasse Schleimhäute, Blutungsneigung, Augen- und Nasenausfluss, Nasenbluten, Lungen- und Nierenfunktionsstörungen, Gelenk- und Muskelentzündungen, Hornhauttrübung, Netzhautablösung
Diagnostik
In der akuten Phase ist ein direkter Erregernachweis möglich über einen angefärbten Blutausstrich oder mittels PCR aus dem Blut, wobei ein negatives Ergebnis eine Infektion nicht ausschließt.
Frühestens 7 – 21 Tage nach der Infektion ist ein indirekter Nachweis über die Bestimmung eines Antikörpertiters möglich. Die Thrombopenie (Verminderung der Blutplättchen) zeigt sich als Leitsymptom, jedoch sind auch weitere Laborwerte verändert.
Da die Ehrlichiose häufig in Begleitung weiterer Infektionen auftritt, ist es unbedingt ratsam, ein komplettes Reiseprofil erstellen zu lassen.
Wichtig ist eine Differentialdiagnostik hinsichtlich Anaplasmose, Hepatozoonose, Babesiose, Niereninsuffizienz sowie aller anderen Erkrankungen, die mit Hyperglobulinämie (verstärktes Auftreten bestimmter Proteine im Blutplasma) einhergehen.
Behandlung
Während das symptomlose Vorhandensein eines Titers keine Indikation für eine medikamentöse Behandlung darstellt, erfolgt die Behandlung bei akuten Symptomen mittels Antibiose (z.B. Doxycyclin über 3-4 Wochen, alternativ Chloramphenicol). Insbesondere bei einer Doppelinfektion mit Babesien wird häufig Imidocarb angewendet.
Allerdings ist auch bei zeitnahem Behandlungsbeginn eine Erreger-Elimination in der Regel nicht erreichbar.
Während der chronischen Phase wird alle 6 bis 12 Monate ein Monitoring mit Blutbild, klinischer Chemie sowie Proteinelektrophorese sowie die Therapie möglicher Co-Infektionen empfohlen.
Prognose
Bei korrekter Diagnose und Therapie ist die Prognose gut, eine Doppelinfektion verschlechtert sie allerdings.
Vorbeugung
Neben der schnellstmöglichen Entfernung von Zecken sollte eine Zeckenprophylaxe (Spot-on, Halsband) durchgeführt werden. Die Meidung von Gebieten mit besonders hohem Zeckenvorkommen versteht sich von selbst.
Quellen: Suter, Kohn, Schwarz (Hrsg.): Praktikum der Hundeklinik, Stuttgart 2012, S. 340.
www.parasitosen.de
Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage, München 2003
Als Ehrlichiose bezeichnet man die durch Zecken übertragene parasitäre Infektion mit Ehrlichia-Arten, die zu den Bakterien der Familie Anaplasmataceae gehören. Diese zählen zur Ordnung der Rickettsien.
Hunde sind in der Regel durch eine Infektion mit Ehrlichia canis betroffen, die die Monozyten und Makrophagen (v.a. in Milz und Leber) befallen, wobei es aber noch weitere Arten wie Ehrlichia phagozytophila gibt. Auch diese Erkrankung verläuft in akuten und chronischen Phasen.
Menschen können sich ebenfalls durch einen Zeckenstich mit Ehrlichiose infizieren, eine direkte Übertragung vom Hund auf den Menschen ist jedoch nicht möglich!
Verbreitung
Ehrlichiose findet sich hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebieten, breitet sich aber aufgrund der zunehmenden Reisen sowie der Erderwärmung auch in nördlicheren Regionen aus.
In Europa zählen Hunde, Nagetiere, Wild- und Hauswiederkäuer, Pferde, Füchse und Wölfe zu den Reservoirwirten.
Infektionsweg
Die Infektion mit Ehrlichia canis erfolgt durch einen Stich der Braunen Hundezecke Rhipicephalus sanguineus.
Die Erreger werden bereits ab 3 Stunden nach Beginn des Saugaktes von der Zecke ins Blut des Tieres abgegeben, wobei die Inkubationszeit 7 -20 Tage beträgt.
Möglich ist auch eine Übertragung durch das Blut eines infizierten Tieres im Rahmen einer Transfusion.
Mögliche Schäden
Die Anaplasmaceae verbreiten sich im Körper über den Blutstrom und können dabei viele Organe befallen, insbes. Milz und Leber, aber auch Lunge, Nieren und Herz.
Symptome
Der Krankheitsverlauf wird in drei Phasen mit unterschieden:
In der akuten Phase, die sich über 1 – 3 Wochen erstreckt, werden diese Symptome (ähnlich wie bei der Anaplasmose, aber häufig stärker) beobachtet:
Lethargie, Apathie, Fieber, gastrointestinale Störungen, Splenomegalie (Vergrößerung der Milz), Schwellungen der Lymphknoten, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Petechien (punktförmige Einblutungen auf den Schleimhäuten).
Die darauffolgende subklinische Phase zeigt sich symptomlos.
In der späteren chronischen Phase können die Symptome sehr unterschiedlich sein und natürlich müssen nicht alle auftreten:
Schwäche, Abgeschlagenheit, Fieber, Gewichtsabnahme, Schwellung von Lymphknoten und Milz, Wassereinlagerungen, blasse Schleimhäute, Blutungsneigung, Augen- und Nasenausfluss, Nasenbluten, Lungen- und Nierenfunktionsstörungen, Gelenk- und Muskelentzündungen, Hornhauttrübung, Netzhautablösung
Diagnostik
In der akuten Phase ist ein direkter Erregernachweis möglich über einen angefärbten Blutausstrich oder mittels PCR aus dem Blut, wobei ein negatives Ergebnis eine Infektion nicht ausschließt.
Frühestens 7 – 21 Tage nach der Infektion ist ein indirekter Nachweis über die Bestimmung eines Antikörpertiters möglich. Die Thrombopenie (Verminderung der Blutplättchen) zeigt sich als Leitsymptom, jedoch sind auch weitere Laborwerte verändert.
Da die Ehrlichiose häufig in Begleitung weiterer Infektionen auftritt, ist es unbedingt ratsam, ein komplettes Reiseprofil erstellen zu lassen.
Wichtig ist eine Differentialdiagnostik hinsichtlich Anaplasmose, Hepatozoonose, Babesiose, Niereninsuffizienz sowie aller anderen Erkrankungen, die mit Hyperglobulinämie (verstärktes Auftreten bestimmter Proteine im Blutplasma) einhergehen.
Behandlung
Während das symptomlose Vorhandensein eines Titers keine Indikation für eine medikamentöse Behandlung darstellt, erfolgt die Behandlung bei akuten Symptomen mittels Antibiose (z.B. Doxycyclin über 3-4 Wochen, alternativ Chloramphenicol). Insbesondere bei einer Doppelinfektion mit Babesien wird häufig Imidocarb angewendet.
Allerdings ist auch bei zeitnahem Behandlungsbeginn eine Erreger-Elimination in der Regel nicht erreichbar.
Während der chronischen Phase wird alle 6 bis 12 Monate ein Monitoring mit Blutbild, klinischer Chemie sowie Proteinelektrophorese sowie die Therapie möglicher Co-Infektionen empfohlen.
Prognose
Bei korrekter Diagnose und Therapie ist die Prognose gut, eine Doppelinfektion verschlechtert sie allerdings.
Vorbeugung
Neben der schnellstmöglichen Entfernung von Zecken sollte eine Zeckenprophylaxe (Spot-on, Halsband) durchgeführt werden. Die Meidung von Gebieten mit besonders hohem Zeckenvorkommen versteht sich von selbst.
Quellen: Suter, Kohn, Schwarz (Hrsg.): Praktikum der Hundeklinik, Stuttgart 2012, S. 340.
www.parasitosen.de
Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage, München 2003